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Die Energieversorgung wird zur Dauerbelastung für den Standort Deutschland
Prof. Dr. Jan Viebig CIO ODDO BHF SE
Zu teuer, zu störanfällig, zu ineffizient – die Kritik am Zustand der Stromversorgung reißt nicht ab. Nun reiht sich auch der Bundesrechnungshof in die Reihe jener Stimmen ein, die vor dem schlechten Zustand des Stromnetzes warnen. Schon im Jahr 2021 hatte der Bundesrechnungshof in einem Sonderbericht die Nachlässigkeiten der damaligen Bundesregierung bei der Energiewende bemängelt. Nun hat die Behörde nachgelegt und auch der aktuellen Bundesregierung schwere Versäumnisse vorgeworfen. Seit 2021 hätten sich die Risiken in allen Bereichen der Energiepolitik verschärft, kritisierte Kay Scheller, der Präsident der Behörde, an der Ampelkoalition.
In drei Punkten lässt sich die neue Kritik des Bundesrechnungshofs zusammenfassen:
- Die Versorgungssicherheit lässt nach, weil die Bundesregierung ihre Ziele für die Energiewende verfehlt.
- Die Strompreise sind in Deutschland schon hoch und werden weiter steigen.
- Die Umweltverträglichkeit der Energiewende ist nicht gesichert. So wird mit dem Ausbau von Wind- und Solarenergie ein erhöhter Flächenverbrauch einhergehen.
Zu einem besonderen Problem für die Wirtschaft ist die Kombination aus nachlassender Versorgungssicherheit und einem gleichzeitigen Anstieg der Strompreise geworden. Die Absicherung der Energieversorgung wird teuer durch die Notwendigkeit, den Wegfall der Kernkraftwerke zu kompensieren und Backup-Kraftwerke auf Basis von Erdgas zu bauen. Diese sind vor allem im Süden notwendig, weil Deutschland beim Netzausbau weit zurückliegt. Dadurch besteht die Gefahr, dass Windstrom aus dem Norden nicht durch die wenigen Leitungen in den Süden transportiert werden kann und dort Angebotsengpässe entstehen. Stand September 2023 sei der Ausbau der Übertragungsnetze um sieben Jahre und 6000 Kilometer (!) im Verzug, stellt der Bundesrechnungshof fest. Dies erfordert ein Engpassmanagement, das jedes Jahr Hunderte von Millionen Euro verschlingt. Im Jahr 2022 zahlten die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland hierfür laut Bundesnetzagentur 900 Millionen Euro, nach 800 Millionen Euro im Jahr 2021.
Gleichzeitig bezahlten die privaten Haushalte laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich 42,29 Cent je Kilowattstunde (kWh) Strom (Stand Mitte 2023). Nicht-Haushalte, also in erster Linie Gewerbe- und Industriekunden, wurden im Mittel mit 20,71 Cent je kWh zur Kasse gebeten. Seit Mitte 2023 sind die Energiepreise zwar weiter gefallen, wie beispielsweise die Erzeugerpreisstatistik des Statistischen Bundesamts ausweist. Energie war im Januar 2024 um 11,7 Prozent billiger als im Januar 2023. Strom kostete im Januar 2024 über alle Abnehmergruppen hinweg 16,3 Prozent weniger als im Januar 2023. Aber trotz des aktuellen Preisrückgangs bleibt der Fakt: Deutschland liegt international in der Spitzengruppe, wenn es um Strompreise geht. Einer Analyse des Verbands der bayerischen Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Prognos-Institut vom Oktober 2023 zufolge lag der Industriestrompreis in den USA und China bei jeweils 8,4 Cent pro kWh, in Frankreich bei 11,3 Cent, in Deutschland dagegen bei 20,3 Cent.
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